Kanaren – Toern 2017

Samstag 8.7.2017 Abflug 13:25 ab Basel

Nach einem ruhigen 4 stündigen Flug sind wir in Teneriffa angekommen. Diesesmal hat es geklappt mit unserem Abholservice von unserem Charterer. Mit einem zwischenstopp beim Mercadona (Einkaufsteam abladen) geht es weiter zur Marina del Sur um unsere Capitain Spider in Empfang zu nehmen.

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Am Abend bleiben wir gleich auf dem Schiff und unser Küchenchef Hangi köcht uns ein feines Safran-Risotto. Mit Wein und Bier geniessen wir den ersten Abend auf unserer Janneua 509….

Sonntag 10.4.2017: Ausflug nach Nordteneriffa

Wie immer verspätet… legen wir gegen 9:45 ab, obwohl 9:30 geplant war. Ich will noch kurz unter die Dusche, Toilette und so weiter tönte es. Egal, es ist Urlaub und die Jungs sollen Spass haben. Endlich fühlen alle wieder die See mit deren Meeresströmung am Ruder «Juhui! Vitamin Sea» Leider ist die See heute ziemlich flach und wir können die Seefestigkeit von Steven «Er ist unser Hamburger» gar nicht testen. Mit der Hoffnung auf ein wenig Wind, motoren wir Richtung Gran Canaria. Gleich zu Beginn werden wir von einem Wahlfisch und einer Delphinschule begrüsst. Faszinierend….

Tagesskipper Laurent (Er hat jetzt den Hochseeschein) schläft ein und hat Alpträume. Er wacht plötzlich auf, rennt zum Ruder und siehe da, tatsächlich ist das «Cloudnavigationssystem» ausgestiegen. So nimmt er wie es sich gehört, das Steuer wieder selber in die Hand. Im Südwesten von Gran Canaria kommt auch etwas Wind auf und so werden auch die Tücher noch hochgezogen. Mit 6 Knoten segeln wir, jedoch in die komplett falsche Richtung weiter. Nach einer Stunde reissen wir die Segel runter Motor ein und wieder Fahrt in Richtung Puerto de Mogan. Zirka 30 Minuten vor Ankunft, rufen wir per Funk den Hafen um uns anzumelden. Der Hafenmeister meint, er würde uns wieder aufrufen, sobald wir vor der Hafenmole stehen. Als wir uns dort einfinden passiert nichts und wir kreisen 20 Minuten vor der Hafeneinfahrt. Da uns das aber zu langweilig wurde «In diesem Schengen Aufenthaltsraum» laufen wir trotzdem in den Hafen ein, müssen jedoch wieder aus dem Hafen, der Meister war noch mit dem Wischer unterwegs «wusste er, dass wir Schweizer sind?» Nachdem wir angelegt haben, beginnt eine Diskussion mit dem Hafenmeister «Wieso mussten wir über 20 Minuten vor der Einfahrt warten? Plötzlich wechselt dieser Meister seine Sprache auf Spanisch und stellt sich blöd. Steven erklärt ihm dann in schweizerischem Blocherstyle «Das gooht jo gar nööd, wer meinet Si das mir sind? Mir sind denn nit EU Mitgliid aber die Bilateraale sind no gültig, also verhaltet sie sich bitte Chundefründlich 🙂

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Schliesslich gegen 17:30 parkiert Laurent das erste Mal in seinem Leben selbständig eine 51 Fuss Yacht und dies mit Seitenwind. So stehen wir jetzt sicher im Hafen von Puerto de Mogan direkt neben dem Hafenbüro und den Sanitäranlagen ohne Kloopapier. Ein bisschen spanisch muss ja sein :-).

Montag: Puerto Mogan und Schengen Teil 1

Ein Tag in Puerto Mogan was kann es besseres geben?  Wind wäre natürlich  besser… aber wir nützen den Tag um zu käffele, schippern mit dem Schiff vor die Küste um zu baden und lernen einen neuen Skipperhack “ die Anker Alarmanalage“ gebaut mit Schnürchen und Pfanne. Wenns Schnürchen wegen zuviel Druck auf der Kette reisst dann reisst es die Pfanne vom Tisch und vom Knall wacht der Skipper auf und kann nach dem Rechten schauen.

Klar wurde auch viel über Gott und die Welt philosophiert und unser Captain berichtete viele interessante Hangiweisheiten über den Schengenraum. Das bringt unseren Bordphilosophen dazu die Feder zu spitzen und seinen ersten Erguss könnt ihr hier lesen:

Unsere Frage heute lautet: Weshalb ist Schengen, ein Grundnahrungsmittel unserer Schweizer Bauern und Industriekaptäne ?
-und  weshalb  gibt es in diesem Yacht Club  nur 1nen Hafen?  (-verzeihen sie mir diese  umgangssprachlich saloppe Ausdruckweise) Eine Rolle dünnes, papierähnliches Material, Marke Reibeisen-Baumarkt? Aber hallo, das geht gar nicht. Schengenfreier Raum.
Leben auf der braunen Überholspur erscheint da wesentlich unlustiger. Jippie je-je, jippie, jippie  Jeeh – Hornbachblütentheraphie.
Wir erinnern uns,  Aufbau  Schengenjugend 1995, Jubel im Fahnenmeer,  Altsechziger, Grüne, Veganer und Aussteige-Alt-SPV´ler , Polonese im Gleichschritt treten ein in den Club der Narren – mault Grinsenthaler -Aargauer Fundamental Experte.
Purer Wahnsinn, argumentiert Grinsenthaler. 26 Staaten, 200 Millionen potente Einwanderer aus Gurkenstaaten, flankiert ihn FraktionsFührer Armfutsch von rechts, Architekt des Vorgrauens und Schengenkontrollör.
Bahnfrei und zügellos pflichtet auch Kollege Stadler ein, da wird’s schwierig mit den Kontrollen an den Ostgrenzen.
Auf dem Toilettenartikel identifiziere ich Symbole. Vermutlich schengenfreies chinesisches Bambusmaterial. Gelb, zollfrei,  chemisch unbehandelt. Könnte sich allerdings auch um eingeschmuggelte Bettzeugfetzen Marke Fischer Bettwarenfabrik aus Au-Wädeschwiil handeln.
Zitat Õrgeli: Ente gut – Gans gut (Plagiatfrei)

Dienstag: Puerto Mogan nach Los Gigantes Schengen Teil 2

Wir haben uns entschieden Gran Canaria zu verlassen, denn Wind gibts hier keinen, aber guten Kaffee da kann man gar nichts sagen… und Puerto Mogan ist schliesslich unser Lieblingshafen, da sind wir quasi zuhause… die Versuchung einfach hier zu bleiben war dementsprechend gross aber dann hiess es LEINEN LOS Captain Daniel’s Befehle sind Gesetz und das ist gut so 🙂 Kein Wind und ein Segelboot heisst motoren was das Zeug hält… und ein paar Stunden später sind wir vor dem Hafen von Los Gigantes. Ein gefährlicher Hafen… 1990 hat es hier eine Segelyacht gekostet. Gefährliche Brandung und Sandbänke auch bei gar nicht so grosser Dünung

aber dazu später. Die 8.5 stündige Überfahrt ohne Wind brachte unseren Bordphilosophen in Schreibstimmung und so folgt der Schengengeschichte zweiter Teil:

Stellen wir uns einmal vor, Grinsenthaler wird vom Fraktions-Führer ins Schengen Hauptquartier nach Brüssel beordert. Für ein paar Jahre. Rein spekulativ natürlich. Gemäss Grinsenthaler, ein mentales Umfeld voller Rindviecher ohne Gütesiegel.
Begleitet wird er vom bekannten Parteistrategen Christoff Stocher.
Der Auftrag: -raus aus den „Schengen Verträgen“, „Schwitzerland First“ und aktive Transformation des Stadtstaats Basel in einen autofreien Nationalpark. Notfalls mittels Ausgliederung aus dem Bund der Eidgenossen in das gemeine Europa, bei gleichzeitiger Beibehaltung der kantonalen Ausgleichzahlungen, solange die Kriterien als „Geberkanton“ erfüllt sind.
Schnell wird medienwirksam eine Pressekonferenz organisiert. Am Rever von Stocher gut sichtbar ein „Free Willie – Free Schengen“ Pin, beim Transportunternehmer Grinsenthaler erkennen man etwas verdeckt den „Bahn frei … für Autobahnen“ Kleber. Typisch schweizerische Zurückhaltung eben.
Der Vorleger Klöppel-Sagnein, ambitionierter Sprachkundler und Teilzeitdemokrat meint dazu angesprochen : Eine klare Ansage unserer beiden Schweizer „Freilandgügeli“mit Biosiegel im reglementierten brüsseler Geflügelstall. Keinesfalls werden sich die Beiden mehr als 1-2 Monate in dieser Bürokratischen Monstrosität aufhalten, dass ist keine artgerechte Haltung ! Wussten wir doch schon lange Herr Klöppel.
Doch wieder zurück ins Auenland wo Frodo und sein bester Freund Gandalf der Zauberer, die Welt vor der Schreckensherrschaft Brüssel-Mordors bewahren sollen.
Am Stammtisch Eins, besetzt mit klassisch-orthodoxen SVP Strammwählern, herrscht keine Freude. Alt national und Ratloser Luschi Stamm ist glaubhaft entsetzt. Das Qualitätsfedervieh umzingelt von potentiellen Vogelgippeviren ! Chaos herrscht !
Sofort bietet der Verein „Trumpf Buur“, Untersektion Willisau, Spitzname „Free Willie“ seine Unterstützung an. Eine Flotte Traktoren mit Willisauer Biomoscht & vakuumisertem Biokartoffelbrei bereitgestellt wird.
Wie es weiter geht liebe Kinder verraten wir euch das nächste Mal.

Ganz so schlimm war es dann doch nicht mit der Einfahrt in den Hafen. Wobei als erstes wurden wir traditionsgemäss vom Hafendrachen zusammengestaucht dass wir nicht gefunkt haben…  obwohl wir latürnich ganz höflich per Telefon einen Hafenplatz gebucht haben und sie gemeint hat, we see us tomorrow morning da das Hafenbüro um 19 Uhr schliesst… aber man kann es mit dem Funk einfach nicht recht machen, Funkausweis hin oder her 🙂

Und natürlich klebte uns ein Touristenschiffchen am Heck was das Testosteron von Captain Daniel zum kochen brachte und er entsprechend linguistische Spezialitäten produzierte… aber wir sind sicher gelandet und das Ankerbier schmeckte herrlich 🙂

Mittwoch: von Los Gigantes nach La Gomera

Los Gigantes ist sehr beeindruckend von der Felskulisse her, aber der Ort ist schnell gesehen. Wir schlenderten noch durch die Shoppingmeile bis es dann wieder los ging aufs Meer hinaus. Skippertraining für Laurent hiess alleine ablegen. Cool… hat auch gut  geklappt. Der Segelversuch vor dem Hafen bei 1-2 Beaufort war dann jedoch zum Scheitern verurteilt. Aber schon nur wenn wir die Segel sehen sind alle noch einen Zacken glücklicher…. aber dann halt wieder Motor Richtung La Gomera, San Sebastian. Anlegen dann durch René: Tadellos  ausser einem kleinen Verbremser ganz zum Schluss. Aber für etwas machen wir es ja. Der Abend war dann sehr gemütlich bei einem leckeren Roquefort Fleischgericht unseres Chefkoch und Captain Daniel in Personalunion. Alle freuten sich über die schönen und neu renovierten Duschen in San San Sebastian und das ganze Boot roch bald nach Blüten und Rosen.

Und wie schon erwartet präsentieren wir eine neue Prise unseres Bordphilosophen:

Heute liebe Kinder, erzählen wir euch eine kurze Geschichte aus dem Leben des alten Seebärs Kapital Daniel. Eine Geschichte voller alternativen Fakten und Fiktion.

Der Tag fing ganz normal an. Kapital Daniel spielt seinen geliebten arabisch-frühlingshaft-fröhlichen „Ali-Akbar“ Schmettersong an.
Die Crew johlt –eine Bude voll Rum. Eine Menge, beobachten die „Spider“ sichtlich irritiert. Nochmals gibt die Crew alles, feuert Daniel an: „Ins Chalet, ins Schalla, ins Schällä“, worauf Kapital um einige Dezibel erhöht und sich in den Schritt greift. Die Schnittmenge raunt. Der Müsli manische Kapital feuert nochmals eine volle Breitseite „Ali im Basar“ ab. Grunzen auf Steuerbord. Erster Maat Deutschmann auf der holländisch Barke „Euroland“ wirft der Spider scharfe Blicke zu. Auf Backbord starren scharfe Backfische auf unser Juwel, die Spider. Die Crew lässt da nichts anbrennen und singt: „Wir-sind-nicht-im-Euroland, Euroland, Euroland“. Ein kollektives Knistern ist zu spüren, es geht atmosphärisch auf Level Zwo. „Global Warming“ lässt grüssen. Die Crew erhöht den Einsatz:  „Brexit, macht die Schotten dicht, Schotten dicht, Schotten dicht.“ Buhrufe aus der Menge. Typisch Schlumpfhausen. Plötzlich „ertörnts“ aus dem Ausguck: Hafenmeister auf 2 Grad Süd, 5 Oechsli West, Sichtkontakt.  Weitere Minuten später. Hubschrauber auf 2Grad West, Sinkflug, schwere Arterie erkennbar. Nochmals etwas später. Flugzeugträger Schengen Kurs Nord-Süd-Ost, 2 schwere Schnapsflaschen im Steigflug.  Kapital Daniel’s Kommandos kommen jetzt in schnellen Abfolgen. Leinenhemden los. Ankerbier auf Deck. Gebt mir ein Ping und dann ….Ableben.

Donnerstag: La Gomera Inselleben

unser  Bordphilosoph spitzt die Feder bereits früh morgends zum Thema: La Gomera, Sonne, Schein und Kaktus 🙂

Log des Kommandanten : Leichte Katerstimmung an Bord, sonst keine weiteren Vorkommnisse.
Bordzeit : Nulldreihundert (03:00)
Sternzeit : Dunkel mit leichter Tendenz zum heller werden.
Meerzeit : Transatlantisch, Badenixen im Dritten Haus bei etwa 19.512° West-Süd-West.
Trockenzeit: Negativ
An Bord : 1 Flasche Wodka, Bacardi, Rum, Ricard, 3x Schampanzki (bleu) 10 Flaschen lokaler Kochwein (bunt gemischt), etwas Bier abgefüllt in Dosen  einige Zitronen, Orangen, Äpfel (lokaler Schengen Anbau, Bio) und etwas Wasser zur Erinnerung ans Zähneputzen
Sommerzeit: 77° Fahrenheit gefühlt mit 66 Jahren und 99 Luftballons -kurz vor Ostern.
04:00 Morgenappell
04:05 Zahlmeister René Möhli betritt mit Jetlag in den Augen den Mannschaftsraum.
04:06 KD (Komandante Daniel) lädt via Bordsprechanlage informell zu einem Morgenspaziergang an Deck ein.
04:07 Untersteuermann Serge inspiziert noch schnell seine elektronische Wasserdampfmaschine Sojus II. (Mehrstufig mit Nikotinverstärker)
Der Bordgeistliche Seven prüft vorhandene alternative Inselkarten und Fakten.
04:10 Bordarzt Bude glänzt durch Abwesenheit.
04:15 Bordarzt Bude glänzt immer noch durch Abwesenheit.
04:20 Bordarzt Bude ?
04:20:01 KD betritt Budes Koje …
04:21 Alle Mann vollzählig an Deck. Antrittsverlesen.
04:23 Leichtes Morgengebet (Ali im Basar Teil II.) es folgt eine Runde Pilates für Junggebliebene, die Geriatrieabteilung spielt Schach.
05:00 Crew trifft sich zum kanarischen Breakfast: Meerbusen Vegan, Salzkartoffeln aus der praktischen Frischhalte-Dönerbox dazu etwas zollfreien Chili
06:00 Treffpunkt Taxistand, leichte Ausgehbekleidung, Sonnencreme, Zeckenspray, Sonnenbrille, Birkenstocksandalen
06:01 Noch kein Taxi in Sicht, typisch EU. Die Bilateralen sind auch keine Lösung.
06:01:05 KD beauftragt Suchtrupp „Delta ü40″ (Möhli und Seven) mit der Lokalisierung und Internierung eines potentiellen Truppentransporters vor Ort.   Im Falle eines Scheiterns müsste KD Alternativplan „Bravo-Alpha-Zulu-Lima“  vom letzten Jahr umsetzen -die patentfreie Schweizer Fassung eines amerikanischen Fiilibusters. 12 Stunden „Böölleli“ Wetttrinken ohne Hilfsmittel beim gemütlichen Fondue und simultan Vorlesen aus den Rubriken : „Filmteam sucht“, Vermisstes“, „Occasionen aus Polen“, „Neues aus Kreis Drüü“, „Facebook Bad Ragaz“, „Bastelecke Möhlin“, „Dr Sommer gibt Auskunft“ aus den Fachmagazinen Bravo Girl, BAZ, FAZ, NZZ, MTV, EDI, AKW, UVEK, FCB, DOC, EDA und MPEG.
08:00 Rückkehr Alpha Team. Enttäuschende Ausbeute: 2 tote Tauben, eine Rolex, 1 Röllchen Aspirin Brausetabletten leicht angebräunt,  ein paar alte Münzen (vermutlich Peseta) und ein angeblich pensionierter Radfahrer mit Migrationshintergrund, der einen Chinesen kennt der einen Cousine hat,  deren Mann Onkel 2. Grades des lokalen Bäckers ist.
08:01 KD kommt zum Schuss, dass uns diese Information nicht näher zum Ziel bringt.
08:01:15 In der Ferne sichtet Zahlmeister René eine Autovermietung und einen dicken Kaktus. Heureka ! Der Ausflug scheint doch noch zu klappen.
08:10 Wir sind auf Kurs Richtung Naturpark Parque Nacional de Garajonay. Evita Espana!

Also…. Nachdem alle Schlafbären ausgeschlafen haben kommt Bewegung ins Team. wir wollen die Insel erkunden und da muss ein Auto her. Gesagt getan und Daniel und Serge haben einen schönen Olttimer organisiert. Laurent kommt nicht so richtig in die Gänge und Steven und René sind im Städtchen verlohren gegangen.

Captain Blochero

Und los gehts… Daniel wurde zum Blocher und wir quietschten um die Kurven der Bergsträsschen bis uns allen schlecht wurde. Mit kleinen Zwischenpausen um Panoramas aufzunehmen und einer schönen Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Blocher’s Ziel das Valley Gran Rey lohnte sich wirklich denn die Pizzabeiz hatte auch lokale Spezialitäten wie Wasserkressesuppe (hmmm!) und wir liessen uns die schönen Speisen schmecken.  Der Hafen hat sich gar nicht verändert und es gibt immer noch keine bessere Anlegestelle als die hohe Hafenmole. Aber schön ist es hier und wir haben auch ein paar Hippies gesehen daher nehmen wir an dass das Hippiedorf immer noch floriert 😀

Zurück geht es wieder mit gleichem Kurvenreichtum.  Dieses Jahr ist Seekrankheit kein Thema aber die Reisekrankheit färbt die Nasen auf den Hintersitze leicht grünlich. Dafür wird es in der Regenwaldpassage ein wenig mystisch denn wir und der Wald sind plötzlich in Nebelfetzen eingehüllt… schöön. Zum Schluss versuchen wir erfolglos noch einen Platz im El Parador zu reservieren (die nehmen doch tatsächlich keine Reservationen mehr entgegen) geniessen aber den schönen Garten des Hotels und bewundern nochmals die Aussicht auf das Meer und auf San Sebastian. Dort besichtigen wir noch die Kirche zu Ehren von Columbus das Columbusmuseum haben wir leider nicht gefunden aber dafür hier zwei drei Informationen zusammengetragen:

CHRISTOPHER KOLUMBUS AUF LA GOMERA

Als Ausgangspunkt der Reise des Kolumbus in die Neue Welt gilt die Inselhauptstadt San Sebastian. Noch heute rühmt man sich als Isla Columbiana und berichtet, dass Amerika mit Wasser aus La Gomera geweiht wurde. Im Namen der spanischen Krone brach Cristobal Colon (Christopher Kolumbus) zu seiner Entdeckungsreise auf. Am 12. August 1492 lagerte seine Flotte, ein letztes Mal vor der Atlantiküberquerung, an der Küste Gomeras, um Proviant und Wasser zu laden. Viele Einheimische, so hört man ebenfalls, heuerten als Matrosen in seiner Flotte an und standen ihm bei der Entdeckung Amerikas tapfer zur Seite. Unklar ist bis heute, wie lange sich Kolumbus auf der Insel La Gomera aufhielt. Man sagt ihm nach, dass sich sein Aufbruch aus Liebe zu der schönen Inselherrin Beatriz de Bobadilla verzögerte.
Ob er in der Kirche Maria Himmelfahrt zum Gebet niederkniete, er mit Beatriz de Bobadilla tatsächlich eine leidenschaftliche Liebesbeziehung unterhielt und das Wasser aus dem Brunnen des Zollhauses in San Sebastian für die Weihe Amerikas benutzt wurde, wird sich nie beweisen lassen.

Reisebericht Seven unseres Bordphilosophen zum Thema: Neues aus dem Regenwald Garajonay /UNESCO Naturerbe

Nach langen Strapazen sind wir endlich auf La Gomorrha gestrandet. Kurz vor Morgengrauen, bereit auf Abenteuer pur, organisiert KD (Kommandant Daniel) das benötigte geländetaugliche Transportmittel, einen Hummer H2 SUT mit >500g CO2 Ausstoss pro Zentimeter, da lacht der Trump in uns.

Unser Ziel, der Regenwald Garajonay. Laut einheimischen Berichten soll in diesem fossilen Lorbeerwald der legendäre Bierbauch leben.

Die Inselbewohner mehrheitlich Vegan-Ornithologen und deutsch-türkische Discobesatzer mit Limo-Intoleranz aus den Früh-90ziger, vor dem osmanischen Mauerfall, werden als freundliche Naturburschen mit Hang zur Gewaltentrennung geschildert.

Mit etwas Glück findet man im 4000 Hektar grossen Gebiet auch indigene Stämme auf Öko-Harley Davidson Maschinen reitend -immer schön fürs Familienalbum. Für Aufregung ist also gesorgt.

Ins Kernland des Garajonay Parks vorzudringen ist kein leichtes Unterfangen. Zunächst müssen wir uns durch Absperrungen mit Biosiegel und SVP Patrouillen vorbeidrängen. Danach im Vorwärtsgang auf ca. 465 Meter über Meer durchs hiesige Vorgebirge kämpfen. Der ungestüm südländische Fahrstil unseres Hummer Piloten KD bereitet Bordarzt Bude doch etwas mehr Mühe als erwartet.  Die kurvige Strecke mit Meerblick führt schon nach wenigen Minuten zu einem leicht emotional geführten Austausch aufgestauter Gefühle. Doch schnell ist die Welt wieder in Ordnung, dank heissem Bachblüten-Hollunder-Zitronenkräutertee und einer herzlichen Gruppenumarmung.

Nach weiteren 20 Minuten Fahrt erkennen wir Backbord voraus einige WWF Apostel aus dem EU-Raumzeitkontinium mit Sprechplakaten: „Freilandhühner First“, „Deine Daten gehören mir, die Brillenglasmücke“, „Freipass für alle ? Nein. Kanaren Rotkehlchen“.

Kritische Blicke streifen den Hummer. Mit lautem Hupen und Bekennergesten als Ablenkung, feuern wir unsere ausländische Freunde zu Höchstleistungen an und bevor die ersten unsere negative CO2 Bilanz realisieren sind wir durch.

Irgendwo im Nirgendwo parkiert KD den Hummer. Wir betreten einen idyllisch ausgetretenen Wanderpfad.

Gemäss unserem Bordarzt wimmelt es hier nur so von Zecken, da ist Vorsicht geboten. Ich überprüfe meine Badehose auf mögliche Schwachstellen. Nix gefunden, Glück gehabt!

Die Crew pirscht sich nun langsam durchs Unterholz, immer ein Holzbein vors Andere.

Links, wo auch sonst,  erkenne ich eine südafrikanische Teufelskrallenwurzel und Mengen an frischen „Narrischen Schwammerl“ wie unsere EU Freunde aus Österreich zu sagen pflegen. Kubanische Kahlköpfe, Panther- und Fliegenpilze reihen sich dicht an dicht am Boden.

Ich pflücke einige für unser heutiges Diskussionsforum zum Thema Schamanen, religiöse Rituale in der SVP und ihre Anwendung.

Die Gruppe hält. KD gibt Zeichen. Sein rechter Daumen zeigt nach oben, die Beine leicht angewinkelt, der Ringfinger um ca. 45 Grad abgespreizt, die linke Hand zur Faust geballt. Ich schaue im Pfadihandbuch nach. Pinkelpause.

2 Minuten später setzen wir gemeinsam zum Gipfelsturm an. Stunden später, oben angekommen, überwältigt vom Panorama und der Aussicht bald die gesammelten Pilze geniessen zu können machen wir einige Schnappschüsse. In der Ferne erkenne ich einige afrikanische Wilderer, 2 BastaWählerinnen und einen verwirrten Gelato Verkäufer aus Süd-Teneriffa.

Ich schwenke die Kamera etwas nach unten,  richte sie auf den Abgrund unter mir und erblicke im Nebel des Regenwaldes einen dieser legendären kanarischen Bierbäuche! Meine Hände zittern vor Aufregung. Dabei schwenkt mein Sucher auf einen weiteren Bierbauch. Ich kann mein Glück kaum fassen. Sofort schalte ich auf Serienauslösung. Und klick, klick, gakliklaklick, die Kamera fängt an zu rauchen. Chinamaterial aus dem „Aussen-Schengenraum“ natürlich ohne Schweizer Patent, wen wundert`s. Die Kamera geht in Flammen auf. Schande. Die Sonne nähert sich dem Horizont und wir müssen uns auf den Rückweg machen.

Guten Mutes und einem Pilzchen weniger,  begeben wir uns zurück zum Hummer und viele Kurven später aufs Schiff.

Freitag: 50 Knoten Wind

Ausgeschlafen und bereit für neue Taten machen wir uns fertig für die Heimfahrt nach Teneriffa. Das ersehnte Skippertraining wurde leider gecancelt. Wir lösen alle nicht unter Spannung stehenden Springs und Leinen und Serge legt ein schönes Ablegemanöver hin. Wir sehnen uns nach Wind und haben auch schon auf der Windkarte gesehen ab 13 Uhr sollte es unterhalb Teneriffa Wind aus Südost geben.. Juhui

Der Wind wollte einfach nicht so richtig kommen daer sind wir wieder im Motormodus unterwegs. Um dem Wetter zu zeigen in welche Richtung unsere Hoffnung geht inszenierten wir ein Video mit 50 Knoten Windstärke, mit einem dicken Tau festgezurrtem Steuermann Serge und dem Gischt und Wellenmachen Daniel…. und es hat geklappt. Noch wärend dem Videoschneiden kam Wind auf und unsere Herzen erfreuten sich ob der Wellen und Schaumkrönchen! Doch leider waren wir eng im Zeitplan, der Wind direkt auf der Schiffsnase, daher kein direkter Kurs zum Heimathafen möglich und der Captain dementsprechend hart wie Teak… so knüppelten wir uns durch die schönen Wellen um dann doch noch kurz vor dem Hafen 1-2 Schläge zu machen mit Spitzengeschwindigkeit von 9.5 Knoten! Yesss

Anlegen war dann Captain Daniels Business und entsprechend seidig ging dies von statten. Nach Ankerbier und Häppchen in der Stegbar kam die grosse Vorratverwertung und schon fast als Muss eine Bowle. Daniel quatschte mit den netten Russenjungs vom Schiff nebenan und der weitere Abend verlagerte sich auf ihr Schiff. Unsere Bowle öffnete förmlich Tor und Tür 🙂 und die Jungs waren hellbegeistert ob dem Kompott wie sie es genannt haben. Kompott wird anscheinend in Russland genau gleich gebraucht wie in der Schweiz. Eingekochte feien Früchte.

 

 

Samstag: Süsser Abschied von Teneriffa

Schluss-Ende-Aus! Wir verbringen noch einen gemütlichen Tag in und um die KanarenToern2017_ - 222Marina del Sur und schlendern durch Las Galletas. Dort finden wir nach dem traditionsreichen „english breakfast“ für 3 Euro einen schönen Teeladen mit tollen Kuchen wie z.B. Erdbeerschwarzwäldertorte. Da staunt der Kellner nicht schlecht als unser Bordphilosoph ein Stück von jeder Torte bestellt und die 6 Teller nach jedem Bissen dem Kreis entlang eine Person weiter wandern. Lecker!!! Aber zuhause ist es noch einen Bissen leckerer, daher nix wie los zum Flughafen und Heim. Tschüüss ihr Kanaren bis bald!

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2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Wolfenstein ;) sagt:

    So, ich habs ja völlig verschlafen… und wieder mal ne typische Kaffeefahrt 😀 euch sieht man nur beim essen, trinken und Ersatzdrogen konsumieren… (ja, Serge, genau du bist gemeint! ))) Ein grosses Lob an den Ersatz-Blog-Schreiber, liesst sich fast so gut wie die letzten Jahre! 😉 Aber trotzdem, noch viel Spass auf La Gomera und ne Gute Heimkehr!

  2. IceT sagt:

    Törnt me on !

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