Wer meint auf den Kanaren so etwas wie eine leichte, mediterrane Küche vorzufinden, der irrt … die traditionelle kanarische Küche ist üppig, saftig, deftig und bodenständig. Gegessen werden vor allem Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Fisch und Fleisch (allen voran Kaninchen, Ziege, Huhn und Schwein), Käse darf bei keiner Mahlzeit fehlen. Es wird viel Öl, Knoblauch, Gewürze und Kräuter verwendet. Die traditionelle Küche spiegelt die Möglichkeiten der früheren Bevölkerung: Lebensmittel zu importieren – so wie es heute größtenteils gemacht wird – war nicht möglich, um Vieh zu züchten fehlte das Weideland. Man baute Getreide, Obst und Gemüse an züchtete die pflegeleichteren Ziegen und Schafe.
Viele der klassischen Spezialitäten der Kanaren kommen noch aus längst vergangenen Zeiten, sowie z.B. das Gofio. Gofio ist eigentlich Mehl aus gerösteten Gerstenkörnern – heute wird es aber fast ausschließlich aus Mais hergestellt. Der Beliebtheit nimmt das keinen Abbruch. Kinder essen „gofio“ als einfachen Brei mit Milch verrührt, und in den landestypischen Lokalen der Insel findet man auf der Speisekarte „gofio escalado“, eine dünne Fischsuppe mit Kräutern und Kartoffeln, die durch das beigefügte „gofio“ zu einem sämigen Brei angedickt wird. Gofio bildete früher die Nahrungsgrundlage der Ureinwohner, heute wird es oft in der kreativen kanarischen Küche verwendet.
Auch die Käseherstellung hat auf den Inseln Tradition: eine Besonderheit ist hier der „queso majorero“, ein würziger Käse aus Ziegen- und Schafsmilch, der auf Fuerteventura hergestellt wird. Auf Gran Canaria kennt man vor allem den °queso flor“, ein ebenfalls traditioneller Käse aus Ziegen- Kuh- und Schafsmilch, u.a. mit Extrakten aus Aloe Vera. Der „queso flor“ kommt aus Guia und ist an jeder gut sortierten Käsetheke der Insel erhältlich. Besondere Spezialitäten sind z.B. Zicklein (wird vor allem zu Weihnachten gegessen) oder auch Kaninchen, das in vielen Restaurants auf traditionelle Art zubereitet wird. Ausserdem gehören die „Papas Arugadas“ mit der „Mojo-Soße“ und die Chorizo, die saure Paprikawurst, auf den Speiseplan. Andere Spezialitäten, wie z.B. die kanarische Blutwurst (Morcilla) sollte zumindest einmal versucht werden. Sie wird aus Schweineblut und -fett hergestellt und ist durch die Verwendung von Rosinen, Mandeln und Zimt eher süßlich (Quelle: http://www.grancanariaonline.com/de/die_kueche.php)
Rezepte Links:
- http://www.kanarische-lebensart.net/rezepte/index.html
- http://www.spanien-abc.com/Kanarische-Kueche-und-Rezepte-aus-der-kanarischen.908.0.html#abschnitt3421
- http://www.teneriffa-news.com/rezepte-kueche/mojo-verde-typisch-kanarische-sauce_912.html
- http://www.grancanariaonline.com/de/die_kueche.php
- http://www.cookies-kochrezepte.com/rezepte-der-kanarischen-inseln/
- http://www.chefkoch.de/rs/s0/kanarische/Rezepte.html
- http://www.grancanaria.com/patronato_turismo/Rezepte.6068.0.html
Mojo Canario – die kanarische Mojo-Soße |
Zutaten: 1 getrocknete rote Paprika, 1/2 TL Kümmel, 1 Koblauchzehe, 1 TL Paprika edelsüss, 100 ml Olivenöl, 50 ml Essig, 50 ml Fleischbrühe. |
Zubereitung: Paprikaschote entkernen und 20 min einweichen. Mit dem zerstossenen Kümmel, Knoblauch und Paprika im Mörser fein reiben. Die Paste mit dem Olivenöl zu einem Brei verrühren und mit dem Essig und der kalten Brühe mischen. Passt ausgezeichnet zu Gegrilltem, zu Käse … oder auch nur zu frischem Weißbrot – einfach überall, wenn es ein wenig spanisch sein soll! Die Kanarier essen die Soße zumeist mit kleinen „Runzelkartoffeln“. Die werden lange und auf kleiner Flamme im Salzwasser gekocht und erhalten so die typischen „Runzeln“. Die Schale wird übrigens mitgegessen. |
Papas Arrugadas – die typisch kanarischen „Runzel kartoffeln“ |
Zutaten: 2 kg kleine Kartoffeln, 500 gr Meersalz |
Zubereitung:Die Kartoffeln in einen Topf geben und mit dem Salz und Wasser auffüllen, sodaß sie gerade bedeckt sind. Mindestens 30 – 35 Min. auf kleiner Flamme köcheln lassen. Immer wieder durchschütteln, bis das Wasser komplett verdampft ist und die Kartoffeln ihre typischen „Runzeln“ haben. Die Kartoffeln werden übrigens mit der Schale gegessen. Sie sind eine sehr beliebte Beilage für Fisch- und Fleischgerichte, oder werden als „tapas“ einfach mit der „mojo“-Soße serviert. |
Conejo en Salmorejo – Kaninchen auf kanarische Art |
Zutaten: 4 geschälte Tomaten, 3 geputzte rote Paprikaschoten , 8 Knoblauchzehen , 2 TL Meersalz , 1 EL grob gestoßenen schwarzen Pfeffer, 3 EL Paprikapulver, 1 kleine, getrocknete Chilischote, 1/8 L Rotwein, 1/8 L Essig, 1 gehäuften EL Kreuzkümmel oder 2 EL gem. Kümmel, 1/8 L Olivenöl, 3 – 4 EL Paniermehl, 3 – 4 EL Sonnenblumenöl 1 Kaninchen, Paprika, etwas Thymian, etwas Oregano, etwas Chilipulver |
Zubereitung: Zuerst wird der „salmorejo“ wie folgt zubereitet: Die Paprikaschoten, den Knoblauch, die Chilischote, Paprika, Pfeffer, Rotwein, Essig, Kümmel, Olivenöl und die geschälten Tomaten in einen Mixer geben und gut durchmixen. Sollte es zu dick werden, einfach mit 1 – 2 El Wasser erneut mixen. Eine Pfanne mit dem Sonnenblumenöl heiß machen und die Semmelbrösel ins Öl geben. Dann das Paprikapulver hinzugeben und schnell mit anbraten (nicht zu lange, da es sonst bitter wird). Das Ganze dann mit einem Holzlöffel verrühren und die komplette Sauce dazugeben und es dann aufkochen lassen. Dann nochmals abschmecken. Fertig. Jetzt wird das Kaninchen in Stücke zerlegt und mit Salz, Pfeffer, Paprika, Thymian, etwas Oregano, etwas Chilipulver und den zerdrückten Knoblauchzehen vermischt. Das Ganze in Öl scharf anbraten bis es eine gute Farbe bekommt. Mit dem „salmorejo“ übergießen und auf kleiner Flamme 20 – 25 Minuten köcheln lassen. |
(Quelle: http://www.grancanariaonline.com/de/die_kueche.php)